Feindliche "Kultur". Jungdeutschland-Karte, ungelaufen. Sammlung Markus Kreis. Der Jungdeutschland-Bund war kurz vor Beginn des 1. Weltkriegs eine Massenorganisation zur Wehrerziehung der deutschen Jugend. Die Dortmunder und Hörder Gruppen hatten starke Bezüge zur Kolonialbewegung und zum kolonialen Pfadfindertum. Die Ansichtskarte spricht Frankreich und Großbritannien den Status eines europäischen „Kulturvolkes“ ab, weil sie koloniale Soldaten an der Westfront einsetzten. Die gegnerischen Staaten hätten sich – wie es der Gründungsvater der deutschen Soziologie, Max Weber, formulierte – "einem Heer von Negern, Gurkhas und allem barbarischen Lumpengesindel der Welt" verbunden. Die zeitgenössischen biologistischen "Rasse"-Vorstellungen waren bereits mit dem "Kultur"-Begriff verzahnt.

Feindliche “Kultur”. Jungdeutschland-Karte, ungelaufen. Sammlung Markus Kreis.

Der Jungdeutschland-Bund war kurz vor Beginn des 1. Weltkriegs eine Massenorganisation zur Wehrerziehung der deutschen Jugend. Die Dortmunder und Hörder Gruppen hatten starke Bezüge zur Kolonialbewegung und zum kolonialen Pfadfindertum. Die Ansichtskarte spricht Frankreich und Großbritannien den Status eines europäischen „Kulturvolkes“ ab, weil sie koloniale Soldaten an der Westfront einsetzten. Die gegnerischen Staaten hätten sich – wie es der Gründungsvater der deutschen Soziologie, Max Weber, formulierte – “einem Heer von Negern, Gurkhas und allem barbarischen Lumpengesindel der Welt” verbunden. Die zeitgenössischen biologistischen “Rasse”-Vorstellungen waren bereits mit dem “Kultur”-Begriff verzahnt.

Die gesamte Größe beträgt 471 × 720 Pixel

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.