“Der Liebesgaben-Inder”. Zeichnung von Karl Arnold aus der Liller Kriegszeitung. Feldpostkarte, gelaufen im Juli 1915 von Frankreich nach Unna. Sammlung Detlev Brum. Ein Soldat aus Indien, dem nach der Gefangennahme im Kriegswinter 1914/15 Pulswärmer als "Liebesgaben" überlassen wurden, weil er friert, aber auch, weil die deutschen Soldaten in Erwartung des nahen Sieges glauben, keine Pulswärmer mehr zu benötigen. Der Kriegsberichterstatter der Sozialdemokratischen Arbeiter-Zeitung Dortmund bei einem Besuch indischer Kriegsgefangener: „Dachte der Inder vielleicht, wozu er in diesen Krieg geschleppt war? Dachte er, was er in diesem kalten nassen flämischen Lande sollte? Dachte er vielleicht an seine warme Heimat?“ In Bild und Text verbergen sich von deutscher Seite sowohl Mitgefühl mit dem Los der kolonialen Soldaten als auch das Anzweifeln der (moralischen) Rechtmäßigkeit des Einsatzes kolonialer Truppen in Europa.

“Der Liebesgaben-Inder”. Zeichnung von Karl Arnold aus der Liller Kriegszeitung. Feldpostkarte, gelaufen im Juli 1915 von Frankreich nach Unna. Sammlung Detlev Brum.

Ein Soldat aus Indien, dem nach der Gefangennahme im Kriegswinter 1914/15 Pulswärmer als “Liebesgaben” überlassen wurden, weil er friert, aber auch, weil die deutschen Soldaten in Erwartung des nahen Sieges glauben, keine Pulswärmer mehr zu benötigen. Der Kriegsberichterstatter der Sozialdemokratischen Arbeiter-Zeitung Dortmund bei einem Besuch indischer Kriegsgefangener: „Dachte der Inder vielleicht, wozu er in diesen Krieg geschleppt war? Dachte er, was er in diesem kalten nassen flämischen Lande sollte? Dachte er vielleicht an seine warme Heimat?“ In Bild und Text verbergen sich von deutscher Seite sowohl Mitgefühl mit dem Los der kolonialen Soldaten als auch das Anzweifeln der (moralischen) Rechtmäßigkeit des Einsatzes kolonialer Truppen in Europa.

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