Protest-Postkarte zur Rheinlandbesetzung. Ansichtskarte, ungelaufen. Sammlung Markus Kreis.

Die Unterzeichner der Protest-Postkarte “requests the U.S. Government to induce the French Government to recail the colored troops and to abolish white houses of prostitution für negro soldiers in the occupied zone”. Die Ansichtskarten waren gerichtet an das Mitglied des Repräsentantenhauses, Frederick A. Britten (Chicago, Illinois), der 1917 gegen den Kriegseintritt der USA stimmte.
Dem Ansichtskartenmotiv liegt eine perfide Inszenierung zugrunde. Die Deutsch-Amerikanerin Ray Beveridge, die wichtigste Protagonistin der Kampagne, liess sich mit zwei Kindern fotografieren für eine Broschüre und Postkarte gegen die “Schwarze Schmach”. Ein “Mischlingskind” sollte aus einer Vergewaltigung stammen, um “über die ganze Welt Reklame” zu machen. Zu sehen sind zwei etwa gleich große Kinder, die aus dem besetzten Gebiet stammen sollten. Das erste Kind titulierte Beveridge als neun Monate alten “schwarzen Jungen”, der von “einer deutschen Mutter und einem französischen Neger” abstamme, also ein “Bastard” beziehungsweise “Negerbastard” wäre. Das andere präsentierte sie als sechs Jahre altes, aber stark unterernährtes deutsches Kind und “Opfer der unmenschlichen Hungerblockade”.

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