"John Bull von heute. Nach der Farbe der Engländer, die den Deutschen in Flandern gegenüber stehen, wäre es wohl an der Zeit, eine Berichtigung an der Nationalfigur vorzunehmen." Kriegs-Postkarte des Kladderadatsch Nr. 14, gelaufen als Feldpost im April 1918 an einen anderen Soldaten. Sammlung Markus Kreis. Die englische Nationalfigur John Bull wird in britischen Cartoons als untersetzter Mann mit Frack, Union-Jack-Weste und Zylinderhut dargestellt, zudem häufig von einer Bulldogge begleitet. Von deutscher Seite wird die Figur im Ersten Weltkrieg karikiert und propagandistisch verzerrt. Unter dem Eindruck des Einsatzes von afrikanischen und indischen Truppen an der Westfront wird "John Bull" nicht nur zum "Afrikaner" ummodeliert. In der rassistisch-grotesken Überzeichnung (Nasenring, Lippen, stierer Blick, Ohrschmuck) nimmt der "afrikanische" John Bull Züge einer Bulldogge an. Die Darstellung entspricht einem Typus deutscher Darstellungen von westafrikanischen Soldaten, die als "missing link" und irgendwo zwischen Mensch und Tier angesiedelt werden.

“John Bull von heute. Nach der Farbe der Engländer, die den Deutschen in Flandern gegenüber stehen, wäre es wohl an der Zeit, eine Berichtigung an der Nationalfigur vorzunehmen.” Kriegs-Postkarte des Kladderadatsch Nr. 14, gelaufen als Feldpost im April 1918 an einen anderen Soldaten. Sammlung Markus Kreis.

Die englische Nationalfigur John Bull wird in britischen Cartoons als untersetzter Mann mit Frack, Union-Jack-Weste und Zylinderhut dargestellt, zudem häufig von einer Bulldogge begleitet. Von deutscher Seite wird die Figur im Ersten Weltkrieg karikiert und propagandistisch verzerrt. Unter dem Eindruck des Einsatzes von afrikanischen und indischen Truppen an der Westfront wird “John Bull” nicht nur zum “Afrikaner” ummodeliert. In der rassistisch-grotesken Überzeichnung (Nasenring, Lippen, stierer Blick, Ohrschmuck) nimmt der “afrikanische” John Bull Züge einer Bulldogge an. Die Darstellung entspricht einem Typus deutscher Darstellungen von westafrikanischen Soldaten, die als “missing link” und irgendwo zwischen Mensch und Tier angesiedelt werden.

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