"Ti viens voir sauvages". Guerre Européenne de 1914, Edition Patriotique. Illustration Jonas, Stempel "99e Rég. Territ. d´Infant. - 16e Cie". Carte Postale, gelaufen im März 1915. Sammlung Detlev Brum. Die dreisprachige Ansichtskarte (Übersetzung aus dem Französischen: "sie kommen, um die Wilden zu sehen"; Übersetzung aus dem Russischen: "Du kommst, um die Wilden zu sehen" ) greift das Motiv der „Völkerschau“ auf und münzt sie ironisierend um. Nicht Afrikaner, sondern deutsche Kriegsgefangene sind nun die "Wilden" und werden von einer französischen Familie "begafft". Der afrikanische Kolonialsoldat als Bewacher der deutschen Kriegsgefangenen steht in der französischen Kriegspropaganda als Erniedrigung und Strafe für die Deutschen. Die Konstellation funktioniert nur durch die Anschlussfähigkeit an den innerfranzösischen Kolonial-Rassismus; die Szene wird als eigentlich absurd erscheinende Umkehrung der kolonialen Verhältnisse verstanden.

“Ti viens voir sauvages”. Guerre Européenne de 1914, Edition Patriotique. Illustration Jonas, Stempel “99e Rég. Territ. d´Infant. – 16e Cie”. Carte Postale, gelaufen im März 1915. Sammlung Detlev Brum.

Die dreisprachige Ansichtskarte (Übersetzung aus dem Französischen: “sie kommen, um die Wilden zu sehen”; Übersetzung aus dem Russischen: “Du kommst, um die Wilden zu sehen” ) greift das Motiv der „Völkerschau“ auf und münzt sie ironisierend um. Nicht Afrikaner, sondern deutsche Kriegsgefangene sind nun die “Wilden” und werden von einer französischen Familie “begafft”. Der afrikanische Kolonialsoldat als Bewacher der deutschen Kriegsgefangenen steht in der französischen Kriegspropaganda als Erniedrigung und Strafe für die Deutschen. Die Konstellation funktioniert nur durch die Anschlussfähigkeit an den innerfranzösischen Kolonial-Rassismus; die Szene wird als eigentlich absurd erscheinende Umkehrung der kolonialen Verhältnisse verstanden.

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