"Représailles. Toa touyé blessés? … Moa corriger toa … Hi hi hi, Bono!! Bono!! Oreilles de cochon". Serié Humoristique de la Guerre 1914. Carte Postale, gelaufen im Februar 1915 innerhalb Frankreichs. Sammlung Detlev Brum. "Vergeltung". "Du, du verletzt sein? ... ich korrigieren dich … Hi hi hi, Bono bono. Schweineohren." Die zwangsrekrutierten westafrikanischen Soldaten stammten aus Bauernfamilien und sprachen kein französisch. Erst während des Krieges erlernten sie ein funktionales Pidgin-Französisch mit restringiertem Sprachcode. Zur Belustigung der Adressaten lässt man in einer ganzen Reihe von Ansichtskarten Afrikaner absichtlich "falsch" sprechen, zugleich der angebliche "Beweis" ihrer "rassisch" bedingten intellektuellen Limitiertheit. Die Brutalität des Ohrabschneidens scheint zudem zu bestätigen, dass Kolonialtruppen das Kriegsvölkerrecht mißachteten. Dass afrikanische Soldaten im Ersten Weltkrieg Jagd nach Fingern, Ohren oder Köpfen gemacht haben sollen, gehörte zum Standardrepertoire der deutschen wie der französischen Greuel-Propaganda zu Kriegsbeginn (hier "Rassekrieg/Schwarze Gefahr/Schwarze Schmach", dort gezielter Aufbau eines abschreckenden Bedrohungsszenarios), wird aber später beiderseits fallengelassen und lässt sich faktisch nicht beweisen. Im Gegensatz zum Inhalt der Ansichtskarte auf der Rückseite folgende handschriftliche Mitteilung in formvollendeten Französisch: "Teure Freundin, ich hoffe bald nach Paris zu fahren. Ich werde die Freude haben, Sie zu sehen."

“Représailles. Toa touyé blessés? … Moa corriger toa … Hi hi hi, Bono!! Bono!! Oreilles de cochon”. Serié Humoristique de la Guerre 1914. Carte Postale, gelaufen im Februar 1915 innerhalb Frankreichs. Sammlung Detlev Brum.

“Vergeltung”. “Du, du verletzt sein? … ich korrigieren dich … Hi hi hi, Bono bono. Schweineohren.” Die zwangsrekrutierten westafrikanischen Soldaten stammten aus Bauernfamilien und sprachen kein französisch. Erst während des Krieges erlernten sie ein funktionales Pidgin-Französisch mit restringiertem Sprachcode. Zur Belustigung der Adressaten lässt man in einer ganzen Reihe von Ansichtskarten Afrikaner absichtlich “falsch” sprechen, zugleich der angebliche “Beweis” ihrer “rassisch” bedingten intellektuellen Limitiertheit. Die Brutalität des Ohrabschneidens scheint zudem zu bestätigen, dass Kolonialtruppen das Kriegsvölkerrecht mißachteten. Dass afrikanische Soldaten im Ersten Weltkrieg Jagd nach Fingern, Ohren oder Köpfen gemacht haben sollen, gehörte zum Standardrepertoire der deutschen wie der französischen Greuel-Propaganda zu Kriegsbeginn (hier “Rassekrieg/Schwarze Gefahr/Schwarze Schmach”, dort gezielter Aufbau eines abschreckenden Bedrohungsszenarios), wird aber später beiderseits fallengelassen und lässt sich faktisch nicht beweisen.
Im Gegensatz zum Inhalt der Ansichtskarte auf der Rückseite folgende handschriftliche Mitteilung in formvollendeten Französisch: “Teure Freundin, ich hoffe bald nach Paris zu fahren. Ich werde die Freude haben, Sie zu sehen.”

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